Projektleitung: Dirk Thiele
Montag:
Herr Schlosser hat mit uns als ehrenamtliches Mitglied der Gemeinschaft „Solidarische Landwirtschaft RheinNeckar“ (Solawi) in vielfältiger Weise mit den Ideen und vielfältigen Herausforderungen des Konzepts „Solidarischen Landwirtschaft“ vertraut gemacht.
Bei Solawi geht es neben ökologischer Landwirtschaft und fai rem Handel, auch um ehrenamtliches Engagement und kom plexe Aushandlungsprozesse zwischen den Mitgliedern unter einander sowie mit den Bauern in einer sich veränderten Ge sellschaft. Themen, die auch für uns als Pädagog*innen rele vant sind. Nach dem „Theorieteil“ haben wir gemeinsam mit dem Ge müse vom Hof ein sehr leckeres und gesundes Mittagessen zubereitet. Anschließend konnten wir uns vor Ort in Nussloch Maisbach einen ersten Eindruck vom Markushof machen.
Dienstag:
Bei einem ausführlichen Rundgang haben wir den Markushof kennengelernt. Herr Richter hat uns als Gründungsmitglied von Solawi allerlei Details gezeigt und uns aus der Historie des Hofes Anekdotisches berichten können. Besonders der Kuhstall und die zahlreichen Kühen hatte es uns angetan. Auf den Streuobstwiesen des Hofes haben wir anschließend viele Körbe Äpfel gesammelt, die in folgenden Ta gen zu Apfelsaft für die Mitglieder verarbeitet wurden. Wir werden als Dankeschön noch ein paar Fla schen Saft erhalten.
Mittwoch:
An diesem Tag stand die Ernte von Roter Beete im Mittel punkt. Wir haben ein komplettes Beet geerntet und so einen Einblick in den durchaus auch anstrengenden Alltag auf einem kleinen bäuerlichen Betrieb erhalten. Das spätsommerliche Wetter hat zur guten Laune an einem schönen und intensiven Ar beitstages beigetragen.
Donnerstag:
Mit der Seilbahn ging es hoch hinauf auf den Kaiserstuhl, wo wir länger wandern waren. Nach dem Arbeiten auf dem Hof meist gebeugt, sitzend oder kniend , war es eine schöne Abwechslung, in die Idylle des Waldes einzutauchen. Mehrere Waldspiele sorgten für kurze Laufunterbrechungen.
Freitag:
Bevor es zum „Waldbaden“ (japan. „Shinrin Yoku“) ging, haben wir aus den Kürbissen vom Markushof eine leckere Suppe zubereitet. Zwiebelkuchen und Muffins wurden von Teilnehmenden beigesteuert. „Shinrin Yoku“ kommt ursprünglich aus Japan und wurde als Antwort auf die zunehmende Urbanisie rung und industriellen Belastungen der japani schen Gesellschaft der 80er Jahre entwickelt. Da hinter verbirgt sich das Eintauchen in die Atmo sphäre des Waldes. Nebenbei: Das haben wir schon gemacht, als wir den Begriff „Shinrin Yoku“ noch nicht kannten. Wir haben in einem Waldstück auf dem Kaiserstuhl verschiedene Achtsamkeits übungen durchgeführt: u.a. langsames Gehen, das bewusste Wahrnehmen der Stille, Barfußlaufen über Bodenwurzeln, Mandalas mit Naturmateria lien legen bis hin zum Umarmen von mehreren hundert Jahren alten Mammutbäumen. Metho den, die helfen können, die wohltuende Wirkung der Entschleunigung im Wald zu erleben. Anschlie ßend haben wir im Schulgarten gemeinsam geges sen und die Projektwoche Revue passieren lassen.
Fazit: Eine schöne und intensive Woche, bei der Kopf, Herz und Hände gefordert waren! Wir haben viel Zeit miteinander verbracht und uns als Gruppe gut verstanden. Wir haben den Markushof tatkräftig unterstützt und von den Ehrenamtlichen viel Zuspruch erhalten. Das gemeinsame Wandern und die achtsamen Übungen waren (überwiegend) wohltuend und eine willkommene Abwechslung zur Arbeit auf den Feldern.