Die Auszubildenden des BK 37 beschäftigten sich im Seminar mit dem Arbeitstitel- „Erziehung zur Liebesfähigkeit“ mit zahlreichen praktischen Methoden für Gruppenangebote zum Themenbereich der Sexualpädagogik mit grundlegenden theoretischen Erkenntnissen in diesem Fachgebiet. Hier sind exemplarisch einige Seminarinhalte aufgeführt, die in den drei Seminartagen stattfanden.
Am ersten Tag schauten wir nach dem Seminarüberblick und der Klärung organisatorischer Fragen die Verortung des Themas in den Praxiseinrichtungen an und mussten feststellen, dass für dieses für Kinder und Jugendliche so wichtige Thema insgesamt noch viel zu wenige Angebote stattfinden. Anhand der Methoden Wortwettkampf und Sexworträtsel näherten wir uns dem Thema „Wahl der angemessenen Sprache“ und beschäftigten uns im Anschluss mit der Bearbeitung eines Fachtextes mit den verschiedenen Sinnesaspekten der Sexualität und diskutierten die Übertragbarkeit für die erzieherische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in der Erziehungspraxis.
Am zweiten Seminartag besuchten wir nach einer Kleingruppenarbeit mit Präsentationen zu den wichtigsten Verhütungsmitteln und der Einschätzung zur Tauglichkeit für die Zielgruppen der Kinder- und Jugendhilfe die Beratungsstelle von Pro Familia in Mannheim. In einer Gesprächsrunde erfuhren wir von den Arbeitsweisen, Angeboten und Materialien/Methoden der Institution und konnten von einer Mitarbeiterin fachkundige Antworten zu unseren zahlreich mitgebrachten Fragen bekommen.
Am dritten Tag befassten wir uns mit dem Thema „biografische Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualerziehung und Sozialisation“ und zogen aus den Erkenntnissen Ableitungen für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in der Praxiseinrichtung und zogen in der Wiederholung die Erkenntnisse aus der Theorie zur psychosexuelle Entwicklung nach Freud heran. Das gemeinsame Ansehen eines sehr ergreifenden Films über Kinder und Jugendlichen aus Brennpunktgebieten in deutschen Großstädten für die Sex oft als „letzter Halt“ gesehen wird zeigte uns nochmal die Wichtigkeit einer unterstützenden Sexualpädagogik in der Sozialarbeit.
Mit der Bearbeitung eines Fachtextes zur historischen, gesellschaftlichen Betrachtung von Sexualität bildeten die Auszubildenden zum Seminarabschluss Hypothesen und Prognosen für die zukünftige Entwicklung von Sexualität in der Gesellschaft und den daraus abzuleitenden pädagogischen Aufgaben.